Sternwarte
Im Sommer 2007 konnte ich günstig eine massive Selbstbaumontierung erwerben, die den ca. 30 kg schweren Tubus meines Dobsons und zusätzliches Zubehör zuverlässig tragen konnte. Von vornherein war klar, daß diese schwere Montierung nur von einer Betonsäule getragen werden konnte und eine stationäre Unterbringung des Teleskops unvermeidlich sein würde. Um Kosten und Aufwand in Grenzen zu halten, entschied ich mich für eine äußerst kompakte Lösung: Ein sogenannter Gartenschrank sollte zur fahrbaren Schutzhütte umgebaut werden. Ein kleiner Arbeitstisch sowie eine einfache Sitzgelegenheit sollten ebenfalls in die Rollhütte integriert werden.
Für das Betonfundament wurde ein Streifen von ca. Länge 100 cm x Breite 60 cm x Tiefe 80 cm ausgekoffert. Zur Armierung des Betons verwendete ich Reste von Baustahlmatten, außerdem zwei 50 cm lange M 14 Gewindestangen aus Edelstahl, die axial in der Mitte der Säule eingegossen wurden. An den aus der Säule ragenden Enden der Gewindestangen wurde später die Grundplatte der Montierung festgeschraubt. Als Gußform für die Säule diente ein PVC-Rohr mit einem Durchmesser von 25cm. Damit der Einblick am Newton-Tubus ohne Hilfsmittel erreicht werden kann, wurde die Säule entsprechend niedrig gehalten.
links: die fertig gegossene Säule
rechts: der montierte und grob ausgerichtete Polblock
Im Gegensatz zu den gängigen Schienen-Konstruktionen bevorzugte ich ein Fahrgestell mit luftgefüllten (Sackkarren-) Reifen. Weil die Schutzhütte quer zum Hang bewegt werden sollte, muß das Fahrgestell die Hangneigung ausgleichen. Die Räder auf der Talseite wurden dementsprechend ca. 15cm tiefer als die Räder auf der Bergseite angebracht. Massive, 14x14 cm starke Holzbalken garantieren die nötige Stabilität der Rollhütte.
links: das fast fertige Fahrgestell
rechts: die fertig montierte Rollhütte auf dem Weg zur Säule
Damit die Schutzhütte auch Stürmen standhält, kann das Fahrgestell auf vier Kanthölzern lagern. Dazu wurden zunächst Metallhülsen 60cm tief im Boden eingeschlagen. Auf den in den Hülsen eingesteckten, ca. 15 cm über den Boden ragenden Kanthölzern, liegen die Balken des Fahrgestells so auf, daß die Räder keinen Bodenkontakt mehr haben. Spannvorichtungen sorgen für die erforderliche Fixierung des Fahrgestells auf den Kanthölzern.
Beim Einschlagen der Bodenhülsen
Auf diesem Bild ist die äußerste kompakte Bausweise gut erkennbar. Für die ausladende Gegengewichtsstange wurde später eine Aussparung in den rechten Türflügel geschnitten und mit PVC-Folie "ausgesackt".
Die abgeschobenen Schutzhütte ermöglicht nun uneingeschränktes Schwenken des Tubus nach allen Seiten.
First-Light bei Vollmond.
Beinahe der Endzustand: Die Rollflläche ist mittlerweile mit Rasengitter geebnet und ein 220V Stromanschluß an der Säule montiert.