Ereignisse


Io bedeckt Europa

24.8.2009

Im Jahre 2009 bzw. 2010 befand lag Jupiters Äqatorialebene wieder einmal innerhalb der Ebene der Umlaufbahn der Erde um die Sonne, der Ekliptik. Für Beobachter auf der Erde kam es deshalb
zu gegenseitigen Bedeckungen der Monde bzw. zu gegenseitigen Schattenwürfen. Leider stand Jupiter 2009 in Mitteleuropa mit ca. -16° Deklination nicht sonderlich hoch über dem Horizont, so dass
die Beobac
htungsbedingungen sehr ungünstig waren. Von den zahlreichen Bedeckungen konnte deshalb nur eine in Habichtswald beobachtet werden, am 25. August.

Gegen 1:30 MESZ wurde Europa fast vollständig von Io bedeckt, gegen 2:15 fand eine partielle Io-Mondfinsternis auf Europa statt, wobei Europa nur zu ca. 1/5 in den Schatten eintauchte. Aufgrund des
sehr schlechten Seeings (geringe Horizonthöhe!) war es nicht möglich, detailierte bzw. konturierte Aufnahmen zu erzielen.

Animation aus 31 Aufnahmen zwischen 0:43 und 2:17 MESZ

Einzelbilder


Mond bedeckt Mars

10.5.2008

Am 10. Mai 2007 kam es zu einer Marsbedeckung durch den Mond . Das Ereignis fand bei strahlendem Sonnenschein unter einem recht dunstigen Himmel statt. Besonders lästig war ein sehr böiger Wind, der kräftig am frei aufgestellten Tubus des Newton-Teleskops rüttelte. Dementsprechend war auch das Seeing um die Mittags- und Nachmittagszeit herum so schlecht, das vom 1. und 2. Kontakt überhaupt kein verwendbares Bildmaterial gewonnen werden konnte. Das 5,6 " kleine Marsscheibchen, das sich bei gutem Seeing und guter Transparenz kontrastreich gegen den Himmelshintergrund abhebt, war an diesem Tag überhaupt sehr schwierig aufzufinden und zeigte kaum Details. Erst gegen Abend flaute der Wind ab und die Beobachtungsbedingungen verbesserten sich wesentlich.
ca. 11:00 UT
Morgens waren die Bedingungen befriedigend
12:17 UT
Zwischen 1. und 2. Kontakt bei miserablem Seeing
13:12 UT
Nach dem 3. Kontakt , Mars geht am Mondrand über dem Krater Gauss auf
13:17 UT
Im Primärfokus bei f=1,5m
18:54 UT irgb
Abends zeigte Mars bei gutem Seeing viele Details, in der Bildmitte Syrtis Major
18:45 UT irgb
Krater Gauß am Abend bei gutem Seeing
Parallaxenvergleich
In Offenbach/M. zeichnete zur selben Zeit der Amateurastronom Mario Weigand die Bedeckung auf. Somit bot sich ein Vergleich der Parallaxen an.
Die Aufnahme von Mario Weigand wurde nachvergrößert, um einen einheitlichen Maßstab zu erhalten.
Habichtswald
Ralf Gerstheimer
Offenbach,
Mario Weingand
Montage und Skalierung
direkter Vergleich

Mosaik aus Detailbildern, die nach der Bedeckung aufgenommen wurden

Nach der Bedeckung wurde die sichtbare Mondoberfläche in Ausschnitten von 640x480 Pixeln aufgenommen, um später eine Gesamtaufnahme des Mondes mit Mars erstellen zu können.
Erst die große Version des Bildes ((vergrößern)) lässt Mars rechts oben in der Nähe des Mondrandes erkennbar werden.
Mosaik Mond und Mars (rechts oben)
(vergrößern)


Mond bedeckt Venus

18.6.2007

Am 18. Juni 2007 kam es zu einer Venusbedeckung durch die zunehmende Mondsichel. Nachdem der Tag klar und sonnig begonnen hatte, zogen gegen Mittag erste dicke Wolken auf. Vor der Bedeckung nahm ich zur Justierung der Geräte zunächst ein IR-Bild auf. Etwas wenige Minuten vor der Bedeckung verschwanden Venus und Mond hinter dicken Wolken. Ich ließ die Kamera in der Hoffnung mitlaufen, dass doch noch einige Frames augenommen werden können und tatsächlich konnte ich zwischen 1. und 2. Kontakt für 1-2 Sekunden durch eine Minilücke Venus ablichten. Während der Bedeckung löste sicht die Wolke zwar auf, vor dem 3. Kontakt zogen aber erneut Wolken auf. Erst eine Minute nach dem 4. Kontakt verzog sich der "Störenfried" und ermöglichte noch mehrere Videosequenzen.
18.6.2007
nach der Bedeckung um 15:58ut
Baader UV-Filter - 360 nm
12,5" f/4,8 Newton bei f = 7,5 m
Venusbedeckung durch den Mond:
18.6.2007
nach dem 4. Kontakt 15:36ut
Baader IR-Pass-Filter - 685 nm
12,5" f/4,8 Newton bei f = 1,5 m
18.6.2007
nach dem 1. Kontakt 14:13:13ut
Baader IR-Pass-Filter - 685 nm
12,5" f/4,8 Newton bei f = 7,5 m
18.6.2007
vor der Bedeckung um13:56ut
Baader IR-Pass-Filter - 685 nm
12,5" f/4,8 Newton bei f =7,5 m

Mosaik mit Detailbildern, die nach der Bedeckung aufgenommen wurden

Nach der Bedeckung wurde der rechte Mondrand in 3 Ausschnitten von 640x480 Pixeln aufgenommen, um später ein kleines Mosaik des Mondrandes zusammenzustellen
Verblüffend ist die geringe Flächenhelligkeit des Mondes im Vergleich zur Venus.
Mosaik Venusbedeckung durch
den Mond am 18.6.2007
ir 685 nm, DMK 21AF04, f/4,8


Enge Konjunktion Merkur - Venus

27. 6. 2005

Zu einer sehr engen Konjunktion zwischen Venus und Merkur kam es am Nachmittag des 27. Juni 2005. Um 15.00 UTC betrug der scheinbare Winkelabstand nur 3,9 Bogenminuten. Glücklicherweise herrschte an diesem Tag wolkenfreier Himmel über Dörnberg und so konnte ich das Ereignis mit meinem 12,5" Dobson und ToUCam fotografisch festhalten. Der Abstand war so gering, daß auf der Aufnahme von 15.00 UTC sogar noch die Phasen von Merkur und Venus erkennbar sind. Am Abendhimmel war es in der Dämmerung möglich, auf einer Weitwinkelaufnahme mit der EOS 300D den tief am Horizont stehenden Saturn einzufangen.

Venus und Merkur am 27.6.05 um 15.00 UT
Venus, Merkur und Saturn in der Abenddämmerung des 27.6.05
Venus und Merkur am 27.6.05 vor dem Untergang


.

Venustransit

 8.6.2004 / 5:20 - 11:04 UTC 

Sonnenaufgang im schwäbischen Brittheim (Zollern-Alb-Kreis), wo die folgenden Aufnahmen entstanden

Die Zollernalb mit der Burg Hohenzollern im wechselnden Morgenlicht, aufgenommen mit EOS 300D



Die Kontaktzeiten des Venundurchgangs

Philips ToUCam 740 Pro / 12,5" Newton


Azimutbogen

Auf azimutal, d.h. horizontparallel nachgeführten Aufnahmen des Venusdurchgangs vollführt Venus einen verwegen anmutenden "Haken". Aufgenommen mit EOS 300D und 500mm Rubinar Spiegelobjektiv

Animation aus 20 Aufnahmen Eine Montage der Positionen von Venus vor der Sonne zeichnet den asymetrischen Bogen nach

Erscheinungen wärend des Transits

Atnmosphärenring:

In der Nähe des Sonnenrandes beugte die Venusatmosphäre das Sonnenlicht, sodaß die Atmosphäre als dünner Lichtring erkennbar wurde.

Einzelbild aus Videosequenz

Nicht selten werden bei Sonnenaufnahmen Flugzeuge vor der Sonnenscheibe abgelichtet. Beim Venusdurchgang ergab sich dadurch die Möglichkeit, nachträglich die Zeitnahme verschiedener, gleichzeitig laufender Kameras abzugleichen.

Links: Flugzeug mit Webcam und 12,5"-Newton

Rechts: mit Mintron Videokamera und 500mm Spiegelobjektiv

Venus vor der Sonne, die Granulation auf der Sonnenoberfläche (Photosphäre) ist gut erkennbar

Summenbild aus 100 Frames: ToUCam + 12,5" Newton


3D-Darstellung: Venus vor der Sonne

Stereobilder lassen sich vergleichsweise einfach erzeugen, wenn im Abstand von wenign Minuten Aufnahmen gemacht wurden. Die folgenden Stereobilder wurden aus Aufnahmen mit der Webcam berechnet. 2 Summenbilder aus je 100 Frames wurden zu einem Cyan-Rot-Anaglyph zusammengefügt. Der zeitliche Abstand der Summenbilder betrug 120s.
Um den Stereoeffekt zu verdeutlichen, enthalten die nachfolgenden Bilder das Motiv jeweils als "flaches" Bild (obere Hälfte) und als Stereobild (untere Hälfte)

8:49 UT 9:08 UT 9:54 UT 11:04 UT 11:19 UT


Parallaxenvergleich (qualitativ)

Brittheim - Learmonth (Australien) - Udaipur (Indien)

Gran Canaria: 11:07 UT
Brittheim: 11:07 UT
Learmonth 8:42 UT
Brittheim: 8:46 UT
Udaipur : 10:32
UT
Brittheim: 10:29 UT


 

Saturnbedeckung 

 3.11.2001 

Eintritt ca. 22.05 MEZ
 Austritt ca. 23.10 MEZ 

 

 
 

Vesta trifft Saturn 

 19.3.2002 

Durch die Anhebung des Kontrastes überstrahlt Saturn auf 
diesem Bild sehr stark. 
Die Helligkeiten der Monde: Titan=8,4/Tethys=10,3/ 
Dione=10,5/Rhea=9,8. Helligkeit Vesta: 8,3.
Die Montage von 2 verschiedenen Bearbeitungen 
derselben Aufnahme. Monde und Vesta mit maximalem 
Kontrast, Saturn mit normalem Kontrast..


Im Frühjahr 2002 waren alle 5 mit bloßem Auge sichtbaren Planeten (Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur) am Westhimmel versammelt.
Am 6. Mai bildeten Venus, Saturn und Mars ein fast gleichschenkliges Dreieck. Merkur stand schon relativ horizontnah.
Am 14. Mai waren Saturn und Merkur unter den hiesigen Bedingungen nicht mehr sichtbar. Allerdings gesellte sich der junge Mond zu
Venus und Mars und bot zusammen mit Jupiter eine hübsche Konstellation.
Die Aufnahmen wurden mit einem 28 mm Objekiv auf Kodak E 200 Pro 6 s bei Blende 2,8 belichtet.

 
 

 

Erbahnkreuzer 2002NY40 

 18.8.2002 

Der Asteroid 2002NY40 kreuzte am 18. August 2002 die Erbahn in ca. 500.000 km Entfernung. Zudem war der Asteroid mit ca. 900 m Durchmessern ein ordenlicher Brocken. Er erreichte eine maximale Helligkeit von 9m8 und versprach vor allem aufgrund seiner hohen Winkelgeschwindigkeit interessant zu sein.
Mithilfe der Mintron Videokamera MTV 12V1-EX konnte ich Sequenzen von insgesamt 15 min Länge filmen und daraus die folgenden Abbildungen erstellen.
Alle Aufnahmen  wurden mit dem 12" f/6,5 Newton der Sternwarte Calden gemacht.
 
 


Verlauf der Asteroidenbahn vorbei an alpha-Vulpeculae am 18.8.2002 ca. zwischen 2.00 und 3.00 MESZ

 

Einzelframe, 2,5 s lang belichtet. Durch die hohe Geschwindigkeit des Asteroiden war auf dem Monitor und der Videoaufnahme ein kurzer Strich zwischen den andere Sternen deutlich erkennbar.

 

Summenbild aus einer 150 s Videosequenz  

 

Summenbild aus 10 Aufnahmen à 0,1 s lang belichtet, im Abstand von jeweils 10 s aufgenommen


Saturn bei M1 (Krebsnebel) 

 7.1.2003 

Am 5.1.2003 passierte Saturn das Zentrum des Krebsnebels im Abstand von wenigen Bogenminuten. Leider bot sich erst am 7.1. eine Beobachtungsgelegenheit. 10 Bilder à 2,4 s wurden mit der Mintron 12V1-EX Videokamera + 55 mm f/1,4 Ojektiv aufgenommen und mit Giotto gemittelt. M1 ist als kleiner Nebelfleck (Pfeil) neben dem überstrahlenden Saturn zu sehen.

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